© Dietrich Dettmann

DIE KEHRSEITE DER MEDAILLE

EURO-STUDIO Landgraf

Wie verhält man sich, wenn sich Paarkonstellationen im Freundeskreis ändern? Und was macht das womöglich mit der eigenen Beziehung?
Diese Frage müssen sich Daniel und Isabel stellen, als ihr Freund Patrick mit seiner neuen – sehr attraktiven und sehr viel jüngeren – Freundin Emma zum Abendessen erscheint. Sie geben sich als freundliche Gastgeber und betreiben höfliche Konversation, doch hinter der Fassade beginnen die Gemüter zu brodeln.

Dabei macht Florian Zeller mit dem fast vergessenen Theaterstilmittel des A-part-(Beiseite)-Sprechens die abgründigen Gedanken der vier Personen hörbar, die sie
sonst voreinander und vor allem vor dem Publikum verbergen würden.

Wenn ein intelligenter und gewiefter Meister des gehobenen Boulevards eine Beziehungskomödie "Die Kehrseite der Medaille" nennt, ist vorhersehbar, dass er nicht nur wie gewohnt das Enthüllungs- und Spannungslevel auf die Spitze treibt, sondern mit einem dramaturgisch brillanten Clou überraschen wird, mit dem er gleichzeitig beide Seiten einer Medaille zeigen kann: die glänzende Schauseite, die repräsentative äußere Fassade, und die dazu im Kontrast stehende Realität der ungeschminkten Seite einer Beziehung, die man normalerweise verbirgt.

Das Publikum darf sich auf eine rundherum gelungene Beziehungskomödie freuen, auf intelligente Unterhaltung mit französischem Esprit und jenem Hauch von Schadenfreude, der wirklich guten Komödien eigen ist.

Star-Autor Zeller, der mit seinen Komödien "Die Wahrheit" und "Die Lüge" bereits weltweit Erfolge feierte, wurde 2020 für sein Drehbuch zum Kinofilm "The Father" mit Anthony Hopkins in der Titelrolle mit einem Oscar ausgezeichnet.